Hochschuldidaktisches Forum WiSe 2014/2015

„Denken in Übergängen“

Referent

Prof. em. Dr. Ortfried Schäffter, Humboldt-Universität zu Berlin

Inhalt

Worum geht es?
Gestalten von und Denken in Übergängen begleitet uns durch alle Lebenslagen und ist eigentlich immer präsent. Neuerdings verstärkt sich der Eindruck, dass wir es in der gegenwärtigen historischen Epoche verstärkt mit gesellschaftlichem Wandel und strukturellen Umbrüchen zu tun bekommen und uns diesen Herausforderungen kaum entziehen können. Die Auseinandersetzung mit sehr unterschiedlichen Formen des Übergangs steht immer dringlicher auf der Tagesordnung. Übergang scheint sich zu einem Megathema zu ‚entpuppen’. Es ist daher an der Zeit, sich einmal intensiver damit zu beschäftigen, wie wir mit Übergängen umgehen wollen.

Befindet sich auch das Denken von Übergängen bereits im Übergang?
Mittlerweile wird erkennbar, dass sich auch die Formen von Übergang zu verändern beginnen. Das verlangt ein verändertes Verständnis von Übergangsprozessen: Nun geht es nicht mehr um den vertrauten Wechsel in einer geregelten Passage von einem festen Ufer zum anderen. Hinzu kommen prozessuale Formen des Übergangs, bei denen das ‚andere Ufer’ noch nicht bekannt ist und daher erst noch bestimmt werden muss. Manchmal kann man noch nicht einmal sicher sein, ob dieses ‚rettende Ufer’ überhaupt real existiert und unsere Ankunft erwartet. Das andere Ufer will im transitorischen Übergang erst noch erzeugt sein. Erst im Verlaufe der Transition selbst öffnet sich dann unversehens eine konkrete Perspektive, die zuvor in dieser Weise noch nicht ‚gegeben’ war.

Status-Passage oder Gestaltwandel?
Hier eröffnet sich ein zukunftsweisendes Feld für entwicklungsbegleitende Beratung. Bei ihr stellt sich zunächst die Frage, mit welcher Form von Übergang man es bei der Lebenslage einer Zielgruppe oder im Entwicklungsverlauf einer Organisation zu tun bekommt: Deuten wir sie als extern geregelte Passage oder als Metamorphose eines Übergangs in und durch Selbstveränderung? Geht es vielleicht bei dieser alternativen Situationsdeutung gar nicht um eine Problemdiagnose, sondern weit mehr um eine folgenreiche Entscheidung der zu beratenden Gruppe oder Organisation, die daher einer methodisch angeleiteten Reflexion bedarf? Damit scheint der Punkt erreicht, an dem es sich lohnt, gemeinsam weiterzudenken.

Termin

Mittwoch, 21.01.2015, 18 Uhr s.t., Didaktisches Zentrum,
ca. 90 min mit anschließendem Ausklang

Anmeldung

bis 16.01.2015 unter

(Katja Schiefele)

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