Hochschuldidaktischer Workshop im WiSe 2015/2016 zum Thementag Humanität und pädagogisches Handeln – „Flüchtlinge im Unterricht“

Vorbereitung Lehramtsstudierender auf die Lehr-Lernsituation von Schülerinnen und Schülern mit Fluchtbiografie

 

Referent

Matthias Weiß, M.A. (langjährige Lehrkraft im Münchner Flüchtlingsschulprojekt der Städtischen Berufsschule München)

Inhalt

Im Zentrum des Workshops stehen die Fragen: Welche pädagogischen Kompetenzen brauchen Lehramtsstudierende, um Schülerinnen und Schüler mit Fluchtbiografie beim Lernen unterstützen zu können? Und: Wie können Lehrende ihre Studierenden besser auf die spezifischen Herausforderungen des pädagogischen Umgangs mit Flüchtlingskindern vorbereiten?

Im gegenwärtigen „Integrations“-Diskurs scheint sich in zunehmendem Maße alles um die schnelle „Rentabel-Machung“ von Flüchtlingen zu drehen. Die Münchner Berufsschule zur Berufsvorbereitung, seit 2011 eine zentrale städtische Einrichtung für schulpflichtige Flüchtlinge, verwendet hingegen eine ganzheitliches Schulkonzept, welches auf dem Grundgedanken basiert, dass nur stabil(isiert)e und selbstbewusste Persönlichkeiten in Schule und Ausbildung erfolgreich sein können. In der alltäglichen Schulpraxis erfordert dieses Schulkonzept von Seiten der Lehrenden große Flexibilität und ein besonders gutes Differenzierungsvermögen, da sich angesichts sehr großer Unterschiede in Vorbildung, Leistungsstand, Traumatisierungsgrad, aber auch in kultureller, religiöser und sozialer Hinsicht die mit dem Kollektivbegriff „Flüchtlinge“ häufig assoziierten Vorstellungen sehr schnell als viel zu „grobkörnig“ herausstellen.

Diese Themen stehen im Mittelpunkt des Workshops:

•    Vorurteile und Anerkennung: Welche normativen Grundlagen prägen unseren Umgang mit Menschen mit Fluchtbiografie?
•    Welche Herausforderungen sind mit der Organisation der Vielfalt in Schulen im Hinblick auf Schülerinnen und Schüler mit Fluchtbiografie verbunden?
•    Wie kann Vielfalt im Allgemeinen und die Vielfalt von Fluchtbiografien im Besonderen in den Unterricht miteinbezogen werden?
•    Welche Konflikte entstehen in der Schülerschaft und wie kann man mit diesen umgehen?
•    Welche Kompetenzen sind für den sprachsensiblen Fachunterricht erforderlich?
•    Welche Ergänzungen der Lehramtsausbildung sind im Hinblick auf die spezifischen Bedürfnisse von Schülerinnen und Schülern mit Fluchtbiografie notwendig?

Der Workshop umfasst Inputs des Referenten zu den erforderlichen Kompetenzen und zu Good-Practice-Beispielen sowie handlungsorientierte Anteile, in denen die Teilnehmenden u.a. die Möglichkeit erhalten, ein eigenes Lehr-Lern-Konzept zu entwickeln und gemeinsam mit dem Referenten vor dem Hintergrund von dessen langjähriger Erfahrung mit Schülerinnen und Schülern mit Fluchtbiografie zu reflektieren, welche Konzepte aus welchen Gründen auf besonders adäquate Weise auf die Bedürfnisse dieser Lernenden eingehen.

 

Termin

Mittwoch, 21.10.2015

13.30 bis 17.30 Uhr, Didaktisches Zentrum H 127g

Anmeldung

bis spätestens 19.10.2015 unter

email_wb

 

 

Weitere Informationen

Flyer zum Thementag

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